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SJD Die Falken, berlinweit
Förderbetrag: 14.061,00 €
Projektzeitraum: 01.03.2019 - 31.12.2019
Neuantrag
Thema: Erweiterung von der antirassistischen Bibliothek Audream
Mit der antirassistischen Bibliothek Audream setzen Jugendliche, die sich als junge Migrant*innen,
Schwarze und Jugendliche of Color verstehen, für mehr Diversitätsbewusstsein in der deutschen
Gesellschaft ein. Die Zusammenstellung von Büchern, die sich explizit der Erfahrungswelt von
Kindern und Menschen, die aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Sprache oder Religion Ausgrenzung
erleben, annimmt, bietet dabei die Ausgangslage sich in Lesungen und Workshops niedrigschwellig,
aber gezielt den Themen Antidiskriminierung und Rassismus zu widmen.
Aktuell setzt sich das Team von Audream aus einer Gruppe von 12 Jugendl. zwischen 16-27 Jahren zusammen,
die sich seit einigen Jahren ehrenamtlich bei den Falken Berlin engagieren.Die Bibliothek entstand
aus ihrer Eigeninitiative. Nach kritischen inhaltl. Auseinandersetzungen mit den Fragen von Teilhabe
u Integration u aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen haben sie festgestellt, wie wichtig
gesellschaftliche Repräsentations- und Identifikationsmöglichkeiten sind. Daraufhin entschieden sie sich mit dem Bibliotheksprojekt für die Hör- und Sichtbarkeit ihrer eigenen Stimmen zu engagieren, indem sie sich auf die Suche machten nach Büchern, Zeitschriften und Filmen von Schwarzen Autor*innen u nach Werken, in denen die Perspektiven von migrantischen und Schwarzen Menschen und das Engagement gegen Rassismus im Mittelpunkt stehen.
In Form von thematischen Bücherkisten können diese angefragt u kostenlos ausgeliehen werden.
Das Projekt lief sehr erfolgreich an, stieß auf viel Resonanz. Die ersten Anfragen gab es von
Vereinen und Veranstalter*innen, die zu ihren Festen, politischen Konferenzen, Freizeitfahrten u
Seminaren die Büchersammlung u gelegentlich auch das Audream-Team als inhaltl. Begleitung anfragten.
Nach einem Zeitungsartikel in der taz und einem Videobeitrag des dpa, gab es zudem viele Anfragen
von interessierten Eltern, Pädagog*innen und Lehrer*innen, die dringend auf der Suche nach eben
solchen Angeboten waren.
Um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können und den Wirkungsgrad zu erweitern,
entschloss die Gruppe sich mit dem Projektantrag „Audream wird mobiler“ einem Ausbau des Projektes
zu widmen. Diese Projektphase soll von März-Dezember 2019 stattfinden.
Bisher konzentrierte sich das Angebot auf Kinderlesungen, Vorträge für Erwachsene, einzelne Workshops
und den Verleih zu verschiedenen Anlässen und soll zukünftig um Lese-Workshops in Kindergärten und
Schulen und Fortbildungsangebote für Multiplikator*innen ergänzt werden. Damit kann auf verschiedenen
Ebenen eine Auseinandersetzung mit dem Thema Antirassismus stattfinden. Dabei geht es stets darum zu
vermitteln, wie wichtig positive Identifikationsmöglichkeiten im Aufwachsen aller Kindern sind, wie
Rassismus funktioniert und welche Handlungsmöglichkeiten und Strategien für und mit Kindern im Umgang
mit grenzverletzenden Situationen entwickelt werden können. Voraussetzung für einen Ausbau des Angebots
ist die kontinuierliche Weiterbildung des Teams zu Methoden diversitäts- und vorurteilsbewusster
Pädagogik, die sich in der inhaltlichen Konzeption der Angebote wiederfindet und die Jugendlichen
als Multiplikator*innen qualifiziert.
Für mehr Mobilität und Wachstum soll eine Sicherung und Fortführung des bisherigen Projekts,
eine Erweiterung des Teams, eine Vergrößerung des Bibliotheksbestands und der logistischen Struktur
und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungsarbeit, stattfinden.
Durch umfangreiche Werbung und das gezielte Ansprechen von Vereinen und pädagogischen Fachkräften,
soll sichergestellt werden, dass mit Audream viele Einsätze (Workshops, Lesungen, Präsentationen)
und ein regelmäßiger Verleih der Bücher stattfinden. Wichtig ist dafür auch eine umfangreiche
Überarbeitung der Homepage und die Erstellung einer online-Datenbank, die Einsicht- und
Bestellmöglichkeiten erweitert.
Nicht außer Acht zu lassen ist das Resultat Kinder und Jugendliche an das Medium Buch
(wieder-)heranzuführen und zu präsentieren.
Begründung der Jury:
Identifikation durch einschlägige Bücher und das Öffentlichmachen dieser Medien (Bücher)
stellt eine plausible Herangehensweise zur Anti-Diskriminierung dar.
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