Studie der Bertelsmann Stiftung: Jugendliche vertrauen der Demokratie und der EU

Die Generation der 18- bis 30-Jährigen in der Bundesrepublik bringt der Demokratie und der Europäischen Union mehr Vertrauen entgegen als im Durchschnitt anderer europäischer Länder. Bundesregierung und Bundestag stehen sie jedoch kritischer gegenüber. Das zeigt eine Datenauswertung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Für die Studie “The Next Generation in Germany: Perspectives on Building a Sustainable Tomorrow” hat das internationale Marktforschungsinstitut Glocalities aus den Niederlanden 2.248 Personen aus Deutschland repräsentativ befragt, davon 516 Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie 1.732 Menschen zwischen 31 und 70 Jahren. Die Befragung erfolgte online im Zeitraum von Februar bis April 2023. Die Ergebnisse hat Glocalities mit Befragungsdaten von 4.399 jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren aus identischen Umfragen in neun anderen europäischen Ländern abgeglichen (Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich).

Viele junge Menschen in Deutschland haben Vertrauen in die Demokratie und die Europäische Union. Im europäischen Vergleich geben von den Befragten aus der Bundesrepublik 59 Prozent an, der Demokratie zu vertrauen, 62 Prozent sagen das in Bezug auf die Europäische Union. Von den Befragten aus den anderen neun Ländern vertrauen im Durchschnitt nur 50 Prozent der Demokratie und 57 Prozent der EU.

Jeweils rund drei Viertel der Befragten in Deutschland geben an, den Bereichen der Bildung und Wissenschaft zu vertrauen. Kritischer bewerten die jungen Menschen die politischen Institutionen in der Bundesrepublik: Mehr als jede:r zweite Befragte zwischen 18 und 30 Jahren (52 Prozent) äußert Misstrauen in die Regierung, 45 Prozent mangelt es an Vertrauen ins Parlament. Auch das Misstrauen gegenüber Medien (60 Prozent) und Religion (58 Prozent) ist hoch.

Insgesamt blicken die Befragten relativ besorgt in die Zukunft, unabhängig von ihrem Alter. Demnach erwarten 36 Prozent der jüngeren und 42 Prozent der älteren Menschen, dass sich verschiedene Faktoren, darunter der Lebensstandard, das Klima oder die Einkommensungleichheit, verschlechtern werden. An eine Besserung der Dinge glauben die Jüngeren tendenziell mehr als die Älteren, allerdings auch nur in der Minderheit. Die ganze Studie steht auf der Webseite der Bertelsmann Stiftung kostenlos als Download zur Verfügung.

 

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Quelle: www.jungezielgruppe.de (15.02.2024)