Antragsteller:in: Kinderring Berlin e.V.
Projektbezirk: Marzahn-Hellersdorf
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 01.11.2022
Förderbetrag: 14.144,00 €
Bei uns ist der Funke übergesprungen. Im letzten Jahr haben wir mit dem Angebot Feuerjonglage begonnen und es hat allen riesigen Spaß gemacht, jetzt können wir uns vor engagierten kleinen Feuerteufel:innen nicht mehr retten. Wir, das sind: „Die Klinke“ in Marzahn – Hellersdorf, ein Jugendkulturzentrum und Einrichtung der Offenen Jugendarbeit, seine Besucher:innen sowie die Feuerkünstlergruppe „FeuerRegen“ und die Band „Ardens Aer“. Das Ziel dieses Antrags ist, dem Bedarf entsprechend, ein regelmäßiges Angebot, bei dem Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren von professionellen Feuerkünstlern lernen können, wie man mit Feuer jongliert und wie man sich selbst Jonglage Equipment baut.
Anders als beim Projekt Vorläufer („Spiel mit dem Feuer“ „stark gemacht“ Antrag 2021) steht Beteiligung durch selbst Machen, Lernen und Entscheiden noch klarer im Vordergrund. Der Grund dafür ist, dass bei einem echten Beteiligungsprojekt die Teilnehmer auch selbst entscheiden sollen, was und wie sie das Erlernte präsentieren wollen. Als Ergebnispräsentation des Angebots wäre vieles möglich ein Video zu produzieren, ein Streaming Event durchzuführen, Straßentheater zu machen oder natürlich eine große Aufführung. (Das Projekt „Spiel mit dem Feuer“ hatte eine starke Gewichtung auf der Abschlussperformance, Ziel war von Anfang an eine große Feuershow mit Licht und Videokonzept. Das Projektziel wurde erreicht, bei der Vorführung waren 900 Gäste.). Bei der Planung der Inhalte für dieses Projekt haben mögliche TeilnehmerInnen mitgearbeitet, er ist das Ergebnis der Evaluation der Arbeit am Projekt „Spiel mit dem Feuer“.
Das Jugendkulturzentrum „Die Klinke“ arbeitet mit einem musikalischen Schwerpunkt, viele Besucher der Einrichtung machen Musik, diese Gruppe möchte sich auch beteiligen. Feuerregen arbeitet mit der Band „Ardens Aer“ zusammen, die Band komponiert Musik, die sie live zu den Feuerdarbietungen spielt. Das wollen unserer Musiker:innen auch machen bzw. lernen. Im Rahmen des Projekts ist geplant, dass die MusikerInnen der Band „Ardens Aer“ gemeinsam mit jungen Musiker:nnen Workshops durchführen, in denen sie zu den unterschiedlichen Feuerdarbietungen passende Musik komponieren und einüben.
Zusammengefasst: Workshops für Feuerjonglage, Akrobatik, Tanz und Artistik, Equipment Bau, Musikkomposition und Bandarbeit. (Regelmäßige wöchentlich oder als Block, zwischen 1. April und 1. November 2022). Stundenumfang für die Feuerkünstler gesamt 32 Stunden pro Monat, für die Musikworkshops 16 Stunden pro Monat. Wo: Jugendkulturzentrum „Die Klinke“: Jonglage (auf dem Außengelände), Bau von Equipment in der Werkstatt), Musikproben (im Bandproberaum und dem Tonstudio). Bei anhaltendem schlechten Wetter können die Proben in der großen Halle des benachbarten ORWO-Haus stattfinden.
Hauptziel des Projekts ist neben viel Spaß an gemeinsamer kreativerer Freizeitgestaltung, den Teilnehmer:innen neue Perspektiven zu eröffnen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Durch den Erwerb individueller, sozialer und gesellschaftlicher Kompetenz im eigenverantwortlichen, respektvollen Handeln, sich der eigenen Selbstwirksamkeit bewusst werden. Demokratische und gruppendynamische Entscheidungsprozesse selbst definieren und aushandeln.Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 14-21 Jahren. Der Kontakt zu den Jugendlichen besteht über den Offenen Bereich des Jugendkulturzentrum „Die Klinke“ und die kooperierenden Jugendeinrichtungen. Weitere Teilnehmer:innen finden sich oft über Peer-to-Peer Kontakte im Verlauf des Projekts. Teilnehmen können alle, die möchten, es ist kein Vorwissen erforderlich. Alle Teilnehmer:innen können sich in allen Feldern der Feuerkunst und Bandarbeit ausprobieren. Das Projekt bleibt bis zum Schluss Teilnehmer:innen offen.
Inhaltlich wird von den Kostümen bis zu den Requisiten alles selbst erarbeitet, die Beteiligten lernen Jonglieren mit brennenden Pois tanzen, einen brennenden Hula-Hoop Reifen schwingen, Seilspringen mit einem brennenden Seil und noch viele andere aufregende Feuer – Fertigkeiten und auch bei der Entwicklung und dem Bau neuer Spielelemente sind der Fantasie wenig Grenzen gesetzt. Organisatorischen Betätigungsfelder, wie rund um die Abschlusspräsentation, sind uns sehr wichtig, da auf diesem Weg auch Jugendliche integriert werden können, die nicht selbst im Rampenlicht stehen möchten. Ablauf: In Planungstreffen wird durch die Teilnehmer:innen und Künstler:innen gemeinsam eine Struktur und zeitlicher Ablauf vereinbart.
Selbstorganisation und Freiwilligkeit sind die wichtigste Voraussetzung für echte Partizipation und Beteiligung. Die Finanzierung sieht außerdem ein intensives, dreitägiges Probenwochenende vor, möglich als Kick-off oder vor der Präsentation. Wann die Fahrt stattfinden soll, wird eine der ersten Entscheidungen der Teilnehmenden sein.
Begründung der Jury
Das Projekt sticht mit einem außergewöhnlichen Ansatz hervor: Mit Spaß an der Feuerskunst wird das Selbstbewusstsein gesteigert und die Mitwirkung an demokratischen Gruppenprozessen eingeübt. Die Jury möchte das Spektakel nach der erfolgreichen Durchführung des letzten Jahres ein zweites Mal fördern.