Erste Förderrunde 2022: Die Förderentscheidungen stehen fest!

Am 14.03.2022 tagte die Steuerungsgruppe des Jugend-Demokratiefonds Berlin und es wurden die ersten Förderentscheidungen für den Förderbereich 1A gefällt: 13 Projekte können nun an den Start gehen!

Zwei junge Mädchen lachen und umarmen sich.
Foto: Mary Taylor / Pexels

Nachdem die Förderjury bereits im Februar 13 Förderempfehlungen ausgesprochen hatte, tage nun die Steuerungsgruppe. Mit der Bestätigung der Förderempfehlungen durch die Steuerungsgruppe können die13 Projekte nun loslegen. Wir gratulieren!

Für alle, die leer ausgehen, bleiben folgende Hinweise:

  • Erkundigt Euch beim Projektbüro nach den Gründen und probiert es nach einer Antragsberatung in der nächsten Förderrunde erneut! Die nächste Förderrunde wird voraussichtlich noch im März ausgeschrieben. Antragsfrist: 28.04.22!
  • Jugend-Initiativen können sich auf die nächste Ausschreibung der Berliner Jugendjury um bis zu 3.000 Euro für ihr Projekt bewerben – Nächste Antragsfrist voraussichtlich im Mai 2022.
  • Können kleinere Fördersummen möglicherweise über die Jugendjurys in den Berliner Bezirken beantragt werden? Erkundigt Euch bei den Ansprechpartner:innen in den Bezirken, in denen ihr aktiv werden wollt.
  • Behaltet die regelmäßig auf www.stark-gemacht.de erscheinenden Ausschreibungen von anderen fördernden Institutionen im Auge.

Das sind die Projekte, die in der ersten Förderrunde 2022 im Programmbereich 1A durch den Jugend-Demokratiefonds Berlin gefördert werden:

Antragsteller:in: JUMA e.V.
Projektbezirk: Mitte
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 31.03.2023
Förderbetrag: 12.567,81 €

JUMA e.V. betätigt seit einigen Jahren im Aufbau von muslimischen Ehrenamtsstrukturen. So wurde 2019 unser damaliger Vorstandsvorsitzender zum Botschafter für junges Engagement in der Bundesrepublik ernannt. Durch unsere jahrelange Expertise, konnten wir Leerstellen und Bedarfe von Muslim:innen in Ehrenamtsstrukturen identifizieren. So fehlt es Menschen, die sich ehrenamtlich beteiligen zunehmend an Know-How und Professionalisierung. Gleichsam mussten wir als Verein die Erfahrung machen, dass nachhaltiges und wirtschaftliches Arbeiten durch die Fluktuation von nicht geschulten jungen Menschen erschwert wird.

Ziel im Projekt ist es, Muslim:innen in ehrenamtlichen Strukturen durch Veranstaltungen weiterzubilden. Die Veranstaltungsformate können Vorträge, wie auch Workshops oder Ausflüge beinhalten. Hierbei sollen die Teilnehmenden neue Inhalte und Skills erschließen können. Inhaltlich ist eine Breite an Themen vorgesehen, sodass Teilnehmende auf persönlicher Ebene, als auch in ihrer Funktion im Ehrenamt gestärkt werden können.

Begründung der Jury
Das Projekt will mit realistischen Ansätzen und Ressourcen-Aufwand eine große Zahl junger Menschen erreichen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Antragstellenden besonders marginalisierte Gruppen in den Blick nehmen werden. Daher möchte die Jury dieses Projekt fördern.

Antragsteller:in: Schule ein Gesicht geben e.V.
Projektbezirk: Spandau
Projektzeitraum: 01.03.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

Schulen sollten Orte gelebter Demokratie sein, an denen alle Schüler:innen gehört werden, eigene Ideen und Projekte einbringen und Selbstwirksamkeit erfahren können. Genau diese Veränderung herbei zu führen, ist das große Potenzial der Schülervertretung (SV) als zentrales Organ der Interessenvertretung und Mitwirkungaller Schüler:innen. Unser Ziel ist es, dass alle Schüler:innen (unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Bildungsgrad der Eltern) durch die Aktionen, das Engagement und die aktive Gremienarbeit der SV die Erfahrung gelingender Mitwirkung machen.

Im Bezirk Spandau hat sich diesbezüglich im letzten Jahr schon einiges getan. Ein Team von drei jugendlichen Mitarbeiter:innen des Vereins Schule ein Gesicht geben hat im Rahmen des Projekts SV-Peer-Coaches Spandau angefangen, ein Netzwerk von Schülervertretungen aufzubauen. Durch die finanzielle Unterstützung von Demokratie Leben und viel ehrenamtlichen Engagement konnte mit der für die Jugendbeteiligung im Bezirk wichtigen Pionierarbeit begonnen werden. Neben der Sensibilisierung für die Möglichkeiten der SV und der Vermittlung wesentlicher Wissensgrundlagen im Bereich SV-Arbeit standen persönliche Begleitung und Beratung sowie der schulübergreifende Best-Practice-Austausch im Vordergrund. Aufgrund von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten nicht alle Veranstaltungen und Workshops wie geplant durchgeführt werden. Aber die Nachfrage und der Zuspruch waren sowohl bei den Schüler:innen als auch bei Schulleitungen und SV-Begleiter:innen groß. Auch das Jugendamt Spandau und lokale Träger der Jugendarbeit sowie die Freiwilligenagentur haben die Initiative begrüßt und unterstützt.

Entsprechend dieser Erfahrung wollen wir 2022 mit dem Aufbau einer SV-Beratungsstelle für den Bezirk Spandau ein in Berlin einzigartiges Pilotprojekt auf den Weg bringen. Mit Hilfe einer hauptamtlichen Stelle werden wir die bereits aufgebaute Unterstützungsstruktur fortführen und weiter professionalisieren, um so den Unterstützungs- und Fortbildungsbedarf von Schülervertretungen und engagierten Schüler:innen decken zu können.

Die SV-Beratungsstelle wird in enger Zusammenarbeit mit dem bisherigen Team und den ausgebildeten SV-Peer-Coaches auf die bereits vorhandenen Kontakte mit 14 weiterführenden Schulen zurückgreifen und auf die von den SV-Peer-Coaches geleistete Arbeit aufbauen. Diese Anlaufstelle soll neben der Fortführung der Vernetzungsarbeit, zudem durch Schulungen und durch Zurverfügungstellung von weiterem Wissen und Material die SV-Arbeit im Bezirk voranbringen und verstetigen. Außerdem ist geplant, dass sich auch Schülervertreter:innen aus anderen Bezirken zu Beratungszwecken an die SV-Beratungsstelle wenden können. Darüber hinaus wird es zwei Vernetzungsveranstaltungen geben, die für alle Berliner Schule offen sind.

Im Laufe des Projektes und nach Projektende werden wir die Arbeit gut dokumentieren und evaluieren. Denn diese Unterstützungsstruktur für die Spandauer SV-Arbeit könnte Vorbildcharakter für ganz Berlin, aber auch für andere Städte haben. Falls die Pilotphase erfolgreich ist, könnte mittels anderer Folgeförderungen die SV-Beratungsstelle nach und nach für weitere Berliner Bezirke geöffnet oder in anderen Teilen der Stadt etabliert werden.

In der Umsetzungsphase des Projektes von März bis Dezember werden also mehrere hundert Schüler:innen von der Beratung, den Vernetzungsangeboten in Form von zwei Schulsprecherkongressen und mehreren  informellen SV-Cafés und natürlich von den Workshops an den Schulen profitieren. Neben den bereits ausgebildeten SV-Peer-Coaches im Alter von 18-21 Jahren, sollen mindestens weitere 15 Jugendliche aus dem Bezirk ausgebildet werden, um das Team zu verstärken. Im persönlichen Kontakt mit den Schulleitungen und SV-Begleiter:innen der 14 weiterführenden Schulen wird es neben dem Ausbau der SV-Arbeit an den einzelnen Schulen auch darum gehen, wie die nötigen Grundstrukturen im Bezirk geschaffen werden können, damit eine Kontinuität für das Engagement der Schüler:innen erreicht werden kann. Auch in diesem Punkt lässt sich gut anknüpfen an die Beziehungen, die im letzten Jahr bereits aufgebaut wurden; u.a. mit dem Bezirksschülerausschuss, mit Trägern der Jugendarbeit und mit politischen Verantwortlichen im Bezirk. Hierzu werden wir gemeinsam mit allen Interessierten ein oder zwei Treffen initiieren, damit konkrete Vereinbarungen getroffen werden können.

Damit die Schulen langfristig möglichst selbständig das für die SV-Arbeit nötige Wissen weitergeben können, werden wir Materialien und Best-Practice-Erfahrungen so aufbereiten, dass alles fast selbsterklärend ist. Außerdem werden wir zum Thema “SV-Seminare selbst durchführen” einen Reader für die Schüler:innen erarbeiten. Alle im Rahmen des Projektes erstellten Inhalte werden eingebettet in eine für Jugendliche ansprechende SV-App, die der Verein derzeit erarbeitet. Uns ist es wichtig, dass SV-Arbeit nicht nur von einigen wenigen gemacht wird, sondern für alle möglich ist.

Begründung der Jury
Die Themen Wissenstransfer, Vernetzung Fortbildung im Bereich Schüler:innenvertretung sind wichtig. Die Jury erachtet das Projekt als eine sinnvolle Struktur, um die SV längerfristig zu fördern und möchte die Multiplikationswirkung des Antrags entfalten.

Antragsteller:in: J-ArtEck Jugendbildungsstätte e.V.
Projektbezirk: Mitte
Projektzeitraum: 01.03.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

Die J-ArtEck Jugendbildungsstätte e.V. bietet ein Projekt (einschließlich Vorbereitungsseminare für ehrenamtliche Jugendleiter, zwei wöchentliche Tagescamps, Bildungs-/Forschungs-/ und Kunstaktivitäten sowie offene Veranstaltungen in Form von Straßenfesten für ein breites Publikum) an. Alle Aktivitäten finden in Räumen von J-ArtEck im Nikolaiviertel und in naheliegenden Museen sowie administrativen Institutionen statt. J-ArtEck hat seinen Sitz im Nikolaiviertel, das in der Gründungsstätte Berlins liegt. Heute ist das Nikolaiviertel zugleich Wohnort, Geschäftsort und Kulturort der historischen Mitte Berlins. Die kulturhistorische Bedeutung und ihr Wert für die Stadt gilt es zu erhalten, zu entwickeln und für die Stadtgesellschaft dauerhaft zugänglich zu machen. Mit dem Senatsbeschluss vom 2019 wurde das Nikolaiviertel als Fördergebiet im Bund-Länder-Programm “Lebendige Zentren” festgelegt. Deshalb haben unsere jungen Teilnehmer:innen und ehrenamtliche Jugendleiter:innen bei der Diskussion des Vereinsjahresthemas im Jahr 2022 das Thema “Nikolaiviertel” ausgewählt.

Mit diesem Projekt wollen sie Geschichte, Kultur und das gegenwärtige gesellschaftliche Leben des Nikolaiviertels an seine Bewohner und andere Berliner vermitteln sowie die multikulturelle Vielfalt des heutigen Nikolaiviertels sichtbar machen. Dabei werden demokratische und partizipative Ansätze junger Menschen unterstützt. Sie werden sich als bestimmende Mitglieder des Projekts empfinden und Möglichkeit erhalten, selbst entscheiden zu dürfen welche Themen sie recherchieren, welche kreative Formen sie auswählen und wie die Ergebnisse einem breiten Publikum präsentiert werden. Sie werden aufgefordert die Begriffe “Freiheit” und “der freie Wille” im Zusammenhang mit den Menschenrechten zu begreifen und praktisch diese auszuüben.

Das Projekt besteht aus folgenden Programmpunkten:
(1) eine Vorbereitungsphase mit einer anregenden Recherchearbeit sowie gegenseitige Wissensvermittlung durch informelle Methoden (bspw. Rollenspiele, Erstellen von Ausstellungen, Diskussionsrunden, Begegnungen mit Politikern, Künstlern, etc,), die auf dem Peer-to-Peer-Ansatz beruhen und von den ehrenamtlichen Jugendleiter:innen durchgeführt werden. Während der Vorbereitung werden Jugendleiter:innen gemeinsam mit Jugendlichen Themen wie Geschichte, Kultur, Architektur, Persönlichkeiten, Gesellschaft, Vielfalt, Kulinarik im Nikolaiviertel u.a. auswählen. Gemeinsam mit professionellen Künstler:innen setzen sie das Tagescamp-Programm um und entwickeln kreative Vermittlungsmethoden. Die Jugendleiter:innen bekommen an zwei Seminaren eine neue Erfahrung von Vorbereitung des Programms. Sie lernen verschiedene Methoden der informellen Bildung kennen und werden auf diese Weise auf ihre Aufgaben der Betreuung vorbereitet;

(2) zwei einwöchige Tagescamps im April und im Juli in welchen sich die jungen Menschen untereinander austauschen und ihre Kenntnisse durch ausgewählte kreative Workshops wie Theater, Literaturwerkstatt,  Film-Stop-Motion und Interviews vertiefen. Dies wird von erfahrenen pädagogischen Fachkräften betreut. Exkursionen und Museumsbesuche bereichern ebenfalls das Bildungsprogramm. Teilnehmer:innen entscheiden selbst welche Themen sie bearbeiten und welche Ausdrucksmittel sie dafür nutzen. Die Geschichte wird mittels kreativer Zugänge aufgearbeitet, mit Wissen über gegenwärtige kulturelle Vielfalt angereichert und anschließend wird es zur Produktion eigener kreativer Werke (grafisch, musikalisch, literarisch und darstellerisch) angeregt. Möglich sind Theateraufführungen, Konzerte, Animationsfilme, Buch mit selbstverfassten Geschichten der Teilnehmenden. Um das Corona-Ansteckungsrisiko zu minimieren werden viele Aktivitäten des Programms draußen bzw. in sehr gut belüfteten Räumlichkeiten durchgeführt. Außerdem findet eine regelmäßige Testung aller Involvierten statt. Im Falle von Lockdown wird das Projekt auf online Veranstaltungen ausweichen. Die Mitarbeiter:innen von J-ArtEck belegen entsprechende Schulungen im online Angebot.

(3) Zwischen den beiden Camps werden einmal wöchentlich Treffen der Jugendlichen organisiert. In diesen werden die Teilnehmer:innen in Kleingruppen nach eigenem Ermessen Ausstellung, Quests, Interviews, GuideMaps etc. vorbereiten und durchführen.

(4) Im Oktober werden die Projektergebnisse an einem Straßenfest im Nikolaiviertel mit einem Konzert, einer Fotoausstellung, Kunstworkshops und internationalen Speisen präsentiert. Die Bewohner:innen des Viertels werden eingeladen und einbezogen. Darüber hinaus werden alle Projektergebnisse wie Animation, Interviews, literarische Werke, etc. auf unserer Homepage sowie auf der J-Arteck Seite in Facebook und Instagram dargestellt.

Begründung der Jury
Das Projekt ermöglicht einer Gruppe diverser junger Menschen die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Mitte Berlins. Der Antrag und die gute Vernetzung der Antragstellenden versprechen ein erfolgreiches Programm. Die Jury regt dazu an, die jungen Teilnehmenden noch stärker in die Programmplanung mit einzubeziehen.

Antragsteller:in: Earl Records
Projektbezirk: berlinweit
Projektzeitraum: 30.03.2022 bis 17.12.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

Unsere bestehende Projektgruppe „Earl Records“ – drei junge Menschen Lucas & Laura und ich (Max) – haben bereits in 2021 unter dem Projekttitel “Die Stimme der Jugend” (Projektnummer 6110775) mit vielen jungen Menschen aktuelle Themen und Gefühle in Songs verarbeitet. Im Juli 2021 führten wir drei jeweils einwöchige Intensiv-Workshops mit insgesamt 26 Jugendlichen im Alter von 12 bis 20 Jahren aus ganz Berlin durch. Wir haben die Jugendlichen ermutigt, ihre Träume, Zweifel, Wünsche und Ängste in den Gruppen zu kommunizieren und diese mit unserer Unterstützung in eigenen Songs zu verarbeiten. Junge Menschen werden noch immer zu selten in Diskussionen zu zukunftsorientierten Themen einbezogen und hier gefragt. Erwachsene fällen oft Entscheidungen, ohne die Lebenswelt und Entwicklungen etc. zu kennen, sehr oft berufen sie sich auf eigene Kindheitserfahrungen.

Jede Woche wechselten wir bei unseren Open Air-Workshops den Veranstaltungsort. Wir waren im ZK/U Berlin, im Haus der Statistik und in der Pumpe Berlin. Geplant war es, in drei Wochen mit den jeweiligen Gruppen insgesamt drei Songs zu produzieren und diese bei einem kleinen Konzert zu präsentieren. Die Stimmen der Jugendlichen sind besonders in Zeiten von Corona im Diskurs untergegangen. Wir von Earl Records, die selbst noch jugendlich sind, empfinden dies als Ungerechtigkeit und Problem, das wir eben kreativ angehen wollten. Aus drei geplanten Songs der Jugendlichen wurden zehn Songs und so entstand das Album “Children of the Sun”, wodrin die Themen thematisiert werden, die den Jugendlichen auf den Herzen lagen: von dem Bedürfnis ausgehend, mit Freunden feiern zu gehen bis hin zur Reflexion der Einsamkeit und dem Auseinandersetzen mit Krankheiten wie Essstörungen. Dies alles wurde unter dem Oberthema “Children of the Sun” vereint, gemeint ist damit, dass wir alle, egal ob jung oder alt, gleich sind, wir alle haben dieselben Probleme, dass wir aufeinander hören und Streit beseite legen sollten, da wir alle Menschen dieser Erde sind, dieselbe Sonne teilen und dasselbe Schicksal teilen.

Da wir selbst überrascht waren von den entstandenen Songs, wollten wir die Stimme der Jugend erst recht angemessen präsentieren und uraufführen. So hat es sich dann ergeben, dass wir am 28. November 2021 zusammen mit dem Kinder- und Jungem Chor der Deutschen Oper auf der Hauptbühne der Deutschen OperBerlin vor 1000 Zuschauern das Album uraufgeführt haben. Die Veranstaltung wurde unter den bestehenden Corona-Vorschriften abgehalten und lief ungefähr 90 Minuten lang. Nicht alle der 26 Teilnehmenden haben letztendlich auf der Bühne performt. Die, die eher an der Produktion beteiligt waren, haben in der ersten Reihe gesessen. Weitere Informationen sind in der Projekt-Evaluation zu finden.

Zusätzlich zu Stark gemacht! hatten wir Unterstützung bei dem Projekt größtenteils in Form von Beratung und Networking von dem Kinder- und Jugendbüro Mitte, der Servicestelle Jugendbeteiligung e.V., Dein Ding Mission Inklusion, Dobolino e.V., Alex TV, Fatsox, Deutsche Oper Berlin und dem Schirmherrn über das Konzert, dem Kultursenator Dr. Klaus Lederer. Das gesamte Projekt, die Workshops, die Proben für das Konzert und das Konzert selber wurden stets video- dokumentiert und befinden sich momentan in der Veröffentlichung. Wir bringen die Ergebnisse und Impulse an Entscheidungsträger:innen aus Politik & Verwaltung und anderen interessierten jungen Menschen. Im Anschluss des Konzertes erhielten wir überwiegend positive Resonanz und erhalten nun größere Medien- präsenz mit dem Projekt. Auch unter den Jugendlichen selbst hat sich das Projekt rumgesprochen, und wir erhalten Anfragen, ob es denn in die nächste Runde gehen wird.

Das Projekt soll im Jahr 2022 weitergeführt und Themen/Anliegen vertieft werden. Wir wollen Workshops in abgewandelter Version weiterführen, neuen Jugendlichen die Chance geben, ihre Bedürfnisse zu teilen und den Jugendlichen des letzten Jahres die Möglichkeit bieten, ihre Erfahrungen aus dem letzten Jahr zu teilen. Die Idee ist es, dass junge interessierte Menschen zwischen 12 bis 20 Jahren sich intensiv mit ihren Themen, Anliegen, Interessen und Gefühlen auseinandersetzen und diese in verschiedenen Medien ausdrücken, d.h. das Workshop-Format des letzten Jahres übertragen wir ausgehend von den Erfahrungen des letzten Jahres, wir begrenzen es aber nicht nur auf Musikworkshops, sondern bieten ein breiteres Format mit verschiedenen künstlerischen Möglichkeiten der Sebstexpression an. Anstatt eines großen Konzertes veranstalten wir eine Austellung, bei der die Ergebnisse der einzelnen Workshops gebündelt vorgestellt werden. Die Workshops
dieses Jahr führen wir nicht weitestgehend alleine durch, sondern kooperieren mit Entscheidungsträger:innen und Künstler:innen aus Berlin. Ebenso legen wir großen Wert darauf, das bestehende Netzwerk auszuweiten und die Medienpräsenz des Projektes zu erhöhen.

Begründung der Jury
Die Jury möchte nach der erfolgreichen Durchführung des Projektes „Die Stimme der Jugend“ im Jahr 2021 weiteren jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihren Gefühlen und Wünschen kreativ Ausdruck zu verleihen. Die Jury freut sich auf die Umsetzung durch die jugendlichen Antragstellenden und die Ausstellung als Ausdruck der künstlerischen Selbstexpression.

Antragsteller:in: BC Lions Moabit 21 e.V.
Projektbezirk: Mitte
Projektzeitraum: 01.03.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 10.960,00 €

Wir, die BC Lions aus Moabit, engagieren uns seit vielen Jahren im Bereich der Kinder- und Jugend- förderung. Besonders wichtig ist uns die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehörten in der Vergangenheit ebenfalls Projekte zu den Themen Demokratie, Wahlen in Deutschland und wie man sich als Kind/Jugendliche/r Gehör verschaffen kann. Das letzte Projekt hierzu wurde im vergangenen Jahr ausgetragen und trug den Namen “Die BC Lions Partei – Kindern eine Stimme geben”. Ziel des Projektes war es in Erfahrung zu bringen was die Kinder und Jugendlichen in ihrem Leben wichtig finden und was dabei von der Politik umgesetzt werden soll. Das Ergebnis wurde an die regierenden Parteien und die Opposition versendet. Dabei gab es eine positive Resonanz, vor allem aus der Opposition (CDU und FDP) und der Bezirksverordnetenversammlung. Wir freuen uns riesig, dass die Ergebnisse aufgenommen werden sollen und es zeigt, dass wir mit dem neuen Projekt den nächsten wichtigen und richtigen Schritt gehen. Wir wollen nämlich gemeinsam mit anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen das “Moabiter Kinder- und Jugendparlament” gründen.

Ziel ist es, dass die Meinung einer breiteren Gruppe Minderjähriger gehört, diskutiert und weitergetragen wird. Die Corona Pandemie hat gezeigt, dass das zu wenig geschehen ist und wir wollen in diesem Punkt neue Akzente setzen. In der Praxis soll es so aussehen, dass alle Kinder- und Jugendeinrichtungen in Moabit Teil des Projektes sind, min. jedoch vier Einrichtungen. Diese sollen intern Themen diskutieren, die ihnen besonders wichtig sind. Die Einrichtungen werden dabei von unserem Projektteam unterstützt. Das Moabiter Kinder- und Jugendparlament soll in regelmäßigen Abständen (alle 2-3 Monate) zusammen kommen und die Themen gemeinsam diskutieren. Gastgeber ist immer wieder eine andere Einrichtung. Das stärkt die Vernetzung unterhalb der Kinder und Jugendlichen. Nach jeder Sitzung wird ein Protokoll an die regierenden Parteien, an die Opposition und an die Bezirksverordnetenversammlung verschickt. Außerdem werden wir gerne das Angebot der Parteien annehmen und einen Vertreter der Partei zu einer der Sitzungen einladen, um Möglichkeiten und Chancen der Anliegen des Moabiter Kinder- und Jugendparlaments zu erörtern. Bei der Umsetzung wird das Projekt unterstützt durch Politiklehrer und einen ehemaligen Bundestagsmitarbeiter, der mit den Abläufen eines Parlaments vertraut ist.

Begründung der Jury
Die BC Lions vernetzen mehrere Jugendeinrichtungen im Bezirk, um jugendlichen Stimmen in der Politik Gehör zu verschaffen. Die Antragstellenden greifen eine Methode politischer Bildung auf, welche die formale Ebene mit der Lebensrealität verknüpft und geben damit den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Politik in allen Facetten kennenzulernen, mit allen Erfolgen und Rückschlägen.

Antragsteller:in: meredo e.V.
Projektbezirk: Reinickendorf
Projektzeitraum: 01.03.2022 bis 31.12.2022
Förderungsbetrag: 14.994,20 €

Beim Projekt “Dein Netz – deine Stimme!” setzen sich Jugendliche mit dem Thema Rechtspopulismus im Netz auseinander. Im Rahmen einer Projektwoche beschäftigen sie sich damit, wie ihnen populistische Phänomene im Internet und in ihren sozialen Netzwerken begegnen und diskutieren und erproben einen Umgang damit. Die Projektumsetzung erfolgt in zwei Durchläufen mit jeweils einer Klasse ab Klassenstufe 10 von zwei verschiedenen Schulen im Jahr 2022. Ein Wochenprojekt verläuft über 5 Schultage von jeweils 8 bis 13 Uhr und wird im meredo in Berlin-Reinickendorf umgesetzt. Im Verlauf des Projektes setzen sich die teilnehmenden Jugendlichen in Gruppen mit verschiedenen Aspekten von Rechtspopulismus im Netz auseinander und erarbeiten sich ihr jeweiliges Gruppenthema, das sie zu Beginn der Projektwoche auswählen. Zu diesen Schwerpunktthemen erstellen die Gruppen verschiedene Medienprodukte (Videos, Infotexte, Fototafeln…) in Eigenregie und nach ihren Vorstellungen. Anschließend integrieren sie sie in eine selbst konstruierte VR-Welt mit der Software CoSpaces. Es entsteht eine digitale Lern- und Erfahrungswelt, in der in einer Art Rundgang Informationen und Wissenswertes festgehalten oder Lösungsansätze zum Umgang mit Rechtspopulismus angeboten werden können. Nach jedem Projekt findet eine Abschlussveranstaltung mit allen Teilnehmenden im meredo statt, zu der sie ihre Freunde und Familien einladen und ihnen die Ergebnisse der Projektwoche präsentieren. Je nach Infektionslage kann die Präsentation auch als digitaler Livestream stattfinden. Das Projekt wird begleitet von pädagogischem Fachpersonal, welches sich sowohl mit den technischen Aspekten der Erstellung einer VR-Welt, als auch mit inhaltlichen Aspekten der Verbreitung von Rechtspopulismus im Netz auskennt und die Teilnehmenden entsprechend kompetent begleiten kann. So stehtjeder Gruppe ein:e Medienpädagog:in zur Verfügung, begleitet deren Arbeit steht und unterstützend zur Seite.Die fertigen VR-Welten können später in verschiedenen Kontexten verwendet werden: Zum einen werden sie online veröffentlicht, damit sie verschiedenen Zielgruppen als Hilfestellung dienen. Zum anderen stehen sie für die weitere pädagogische Nutzung mit Kindern, Jugendlichen und Familien in der Schule, im meredo und für viele weitere pädagogische Zwecke und Einrichtungen zur Verfügung.

Ziel der Projekte ist die aktive Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit Phänomenen rechtspopulistisch motivierter Äußerungen im Internet und wie sie sich in ihren Netzwerken darstellen. Sie sollen die Motivation verstehen und sich Strategien erarbeiten, wie sie damit umgehen und darauf reagieren. Mit der eigenen Erarbeitung von Darstellungsformen begreifen sie sie auch als Thema für sich und ihre eigene Mediennutzung. Für sich und für andere erarbeiten sie Ideen für den Umgang mit Rechtspopulismus und stellen ihre Ideen und Ergebnisse anderen im Rahmen ihrer öffentlichen VR-Welt zur Verfügung. Parallel sammeln sie Medienkompetenz nicht nur im Umgang mit sozialen Netzwerken, sondern im Bauen und Gestalten einer VR-Welt mit der Software CoSpaces. Durch das Erlernen eines Umgangs mit Rechtspopulismus in sozialen Medien wird auf eine Stärkung der Teilnehmenden in Hinsicht auf ihr eigenes Verhalten gezielt. So erhalten sie das Rüstzeug für ein friedliches und soziales Miteinander, einen Austausch und zur aktiven Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen. Die Teilnehmenden werden aktiv an der Gestaltung des Projektes beteiligt, da sie die Inhalte für die Erstellung ihrer Medienprodukte selbst auswählen und gemeinsam entscheiden, wie sie das durch sie präsentierte Wissen in ihren VR-Welten aufarbeiten. Sie erhalten somit die Fähigkeiten, ihre eigenen Interessen zu formulieren und die Kompetenz, an Entscheidungsprozessen aktiv mitzuwirken. Auch durch die Einbindung der Lehrkraft und von Eltern in die Nutzung der entstandenen Werke im Alltag der Schule und bei Veranstaltungen des meredos wird deren Beteiligung an den Themen Rechtspopulismus und den dahinter liegenden Interessen im Netz – für sich selbst und ihre Kinder – erzielt.

Begründung der Jury
Die Jury findet Aufklärung zu rechtspopulistischen Bildern und Sprechweisen im Netz wichtig. Die Produkte des Projektes sollen auch weiteren Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Die Teilnehmenden erhalten das Rüstzeug für ein friedliches und soziales Miteinander und die aktive Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen. Zudem möchte die Jury die innovativen Ansätze fördern.

Antragsteller:in: all eins e.V.
Projektbezirk: Treptow-Köpenick
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 30.09.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

Bereits das fünfte Jahr in Folge soll auf dem Mellowpark, einem Jugend- und Sportpark in Köpenick das Kulturfestival – Mellow Jam am 20. und 21. August 2022 stattfinden. Wir hoffen in der Zeit der Pandemie (mit den entsprechenden Auflagen aus den Schutzverordnungen) ein Wochenende gelebter Vielfalt und Diversität mit und für junge Menschen veranstalten zu können. Seit mehr als 20 Jahren entwickeln und gestalten junge Menschen mit viel Engagement den Jugend- und Sportpark Mellowpark, als ihren gemeinsamen Ort für verschiedene Jugendkulturen eigenständig. Über die Jahre konnte sich der Mellowpark so zu einem innovativen Knotenpunkt für verschiedene Jugendkulturen, Extremsportarten und soziale Kompetenz entwickeln. Das 60.000m² große Grundstück direkt an der Spree ist gestaltbarer Raum, sozialer und kutureller Hotspot, und eine der wichtigsten Anlaufstellen für junge Menschen aus Treptow-Köpenick und darüber hinaus. Hier treffen Sportler aus dem Bereich BMX, Skateboard, Mountainbike, Scooter aber auch Basketball, Beachvolleyball, Streetsoccer auf urbane Kulturen wie Graffiti, Streetart, Siebdruck und Festival-Dekorations- und Holzbau. Es finden Konzerte, Parties und Open Air-Veranstaltungen verschiedenster Musiksparten statt, die von den Locals initiiert werden. Der Mellowpark ist ein Ort zum Ausprobieren, Verwirklichen und Chillen.

Jugendliche und junge Erwachsene haben hier die Möglichkeit ihren eigene (Jugend-)Kultur zu leben und weiterzuentwickeln. Betrieben wird der Mellowpark von zwei Vereinen, dem Mellowpark e.V. – ein Sportverein und dem all eins e.V. – einem Träger der freien Jugendhilfe. Der Antragssteller, der all eins e.V. ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Er gründete sich 1994 aus der Initiative von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich für Hip Hop Kultur und Sport begeisterten. Seitdem stellt der Verein eine feste Größe in den Angeboten der Offenen Jugendarbeit im Berliner Bezirk Treptow- Köpenick dar. Die Arbeit des all eins e.V. ist von jeher geprägt durch Partizipation, Demokratieförderung, Zurverfügungstellung von gestaltbaren Räumen und Übernahme von Verantwortung. Das Kulturfestival – Mellow Jam ist aus dem Handlungsfeld des all eins e.V. entstanden. Jugendliche und junge Erwachsene erschaffen für ein Wochenende ihr eigenes Festival für sich und ihre Freunde. Ihre Ideen und Wünsche setzen sie in der Gestaltung der verschiedenen Themen wie Musikprogramm und Bühnen, Workshops, Dekoration, Ausstellung, Sport etc. um und setzen sich auch mit der zugehörigen Logistik und den Rahmen- bedingungen für die Umsetzung eines Festivals auseinander. In den letzten 4 Jahren ist das kleine Festival dank dem unermüdlichen Einsatz vieler junger Ehrenamtlichen zu einer Großveranstaltung herangewachsen. Auch in 2022 wollen diese jungen Menschen das Festival wieder auf die Beine stellen.

Das Mellow Jam Festival steht für gelebte Vielfalt und Gendergerechtigkeit. Entgegen der Berliner Szeneentwicklung halten wir bei unseremKulturfestivaldaran fest, verschiedene Musikstile auf den Bühnen zu zeigen. Uns ist es wichtig, dass unsere Alternative- und Hip Hop-Bühne genauso Bestand hat, wie die elektronische Musik. Da Frauen nach wie vor weniger Auftrittsmöglichkeiten gegenüber ihren männlichen Kollegen haben, wollen wir neben einigen Headlinern im Programm, in erster Linie Künstlerinnen und Musikerinnen eine Bühne geben, die bisher im breiten Spektrum der Festivalkultur unterrepräsentiert sind. Auf dem Mellow Jam Festival sollen junge Frauen die Möglichkeit bekommen ihre Kreativität in der Musik zu leben und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Unser Ziel ist ein Frauenanteil von 50%. Die Gleichstellung der Geschlechter soll hier sowohl auf der Bühne, als auch als hinter ihr stattfinden. Deshalb ist es uns ebenso wichtig Frauen in die Organisationsstrukturen zur Gestaltung und Umsetzung des Festivals verstärkt einzubinden. 2022 wollen wir das Kulturfestival – Mellow Jam für 2 Festivaltage mit 3-4 Showbühnen, Aftershowparty, diversen Workshops, Sportareas, Chill- und Foodarea wieder veranstalten und dabei den Eintrittspreis mit 15€ Wochenendticket möglichst gering halten, um allen Jugendlichen und jungen Erwachsen zu ermöglichen Teil dieses einzigartigen Wochenendes zu sein. Wir erwarten 1.000 bis 1.200 Besucher:innen.

Begründung der Jury
Der MellowPark will mit diesem Highlight-Event das ermöglichen, was viele junge Menschen in den letzten zwei Jahren eingefordert haben: Sich einzubringen, eigene Themen zu setzen und ja – auch gemeinsam zu chillen. Die Jury nimmt den Antrag beim Wort: Junge Menschen werden hier ein hervorragendes Programm gestalten.

Antragsteller:in: DRK Schöneberg-Wilmersdorf hilft gGmbH
Projektbezirk: Spandau
Projektzeitraum: 14.03.2022 bis 14.12.2022
Förderbetrag: 14.845,00 €

Das Projekt handelt sich um Förderbereich 1. In dem Projekt der zwei Bündnispartner erarbeiten sich geflüchtete und nicht geflüchtete Kinder musikalische Fähigkeiten und Wissen zu Demokratie und Kinderrechten. Diese werden im eigenen Komponieren von Liedern zum Thema Demokratie, Kinderrechte zusammengeführt. Erfahrene Musikpädagoginnen und -pädagogen leiten die Kinder dazu an. Instrumente sind ebenfalls vorhanden. Dabei bringen die Kinder und Jugendlichen eigene Kreativität, Erfahrungen und Ideen ein. In diesem Schaffensprozess von März bis Dezember 2022 erwerben sie nicht nur Kompetenzen zu Musik und Kinderrechten, sondern geflüchtete und nicht geflüchtete Kinder treten auch in einen gemeinsamen Austausch, welcher außerhalb der Schule ansonsten kaum stattfindet. Im Herbst 2022 nehmen die Kinder im Tonstudio ihre Eigenkompositionen auf.

Bei einem öffentlichen Abschlusskonzert für die Familien und weitere Interessierte wird die CD präsentiert und die Lieder werden von der Klubband live aufgeführt. Im Konzert werden zudem Informationen und Flyer die CD an Interessierte weitergegeben. Alle Teilnehmenden erhalten zum Abschluss eine eigene CD inklusive Download-Code, welche sie mit nach Hause nehmen können.Die Zielgruppe sind geflüchtete und nicht geflüchtete Kinder zwischen 12 und 19 Jahren. Die geflüchteten Kinder wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft Freudstraße (GU Freudstraße Spandau) und die nicht geflüchteten Kinder im Umfelder Spandauer Ortsteil Falkenhagener Feld. In der Gemeinschaftsunterkunft Freudstraße leben rund 57 Kinder zwischen 12 und 19 Jahren. Die geflüchteten Kinder erfahren aufgrund sprachlicher Hürden, oftmals traumatischen eigenen Erfahrungen und einem materiell mangelhaften Alltag bereits in der Schule große Benachteiligungen.

Begründung der Jury
Das beantragte Projekt rückt eine sehr marginalisierte Zielgruppe in den Mittelpunkt. Die Beschäftigung mit dem sehr wichtigen Thema der Kinderrechte verspricht höchst wertvolle Gespräche und kreative Ergebnisse.

Antragsteller:in: Kinderring Berlin e.V.
Projektbezirk: Marzahn-Hellersdorf
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 01.11.2022
Förderbetrag: 14.144,00 €

Bei uns ist der Funke übergesprungen. Im letzten Jahr haben wir mit dem Angebot Feuerjonglage begonnen und es hat allen riesigen Spaß gemacht, jetzt können wir uns vor engagierten kleinen Feuerteufel:innen nicht mehr retten. Wir, das sind: „Die Klinke“ in Marzahn – Hellersdorf, ein Jugendkulturzentrum und Einrichtung der Offenen Jugendarbeit, seine Besucher:innen sowie die Feuerkünstlergruppe „FeuerRegen“ und die Band „Ardens Aer“. Das Ziel dieses Antrags ist, dem Bedarf entsprechend, ein regelmäßiges Angebot, bei dem Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren von professionellen Feuerkünstlern lernen können, wie man mit Feuer jongliert und wie man sich selbst Jonglage Equipment baut.

Anders als beim Projekt Vorläufer („Spiel mit dem Feuer“ „stark gemacht“ Antrag 2021) steht Beteiligung durch selbst Machen, Lernen und Entscheiden noch klarer im Vordergrund. Der Grund dafür ist, dass bei einem echten Beteiligungsprojekt die Teilnehmer auch selbst entscheiden sollen, was und wie sie das Erlernte präsentieren wollen. Als Ergebnispräsentation des Angebots wäre vieles möglich ein Video zu produzieren, ein Streaming Event durchzuführen, Straßentheater zu machen oder natürlich eine große Aufführung. (Das Projekt „Spiel mit dem Feuer“ hatte eine starke Gewichtung auf der Abschlussperformance, Ziel war von Anfang an eine große Feuershow mit Licht und Videokonzept. Das Projektziel wurde erreicht, bei der Vorführung waren 900 Gäste.). Bei der Planung der Inhalte für dieses Projekt haben mögliche TeilnehmerInnen mitgearbeitet, er ist das Ergebnis der Evaluation der Arbeit am Projekt „Spiel mit dem Feuer“.

Das Jugendkulturzentrum „Die Klinke“ arbeitet mit einem musikalischen Schwerpunkt, viele Besucher der Einrichtung machen Musik, diese Gruppe möchte sich auch beteiligen. Feuerregen arbeitet mit der Band „Ardens Aer“ zusammen, die Band komponiert Musik, die sie live zu den Feuerdarbietungen spielt. Das wollen unserer Musiker:innen auch machen bzw. lernen. Im Rahmen des Projekts ist geplant, dass die MusikerInnen der Band „Ardens Aer“ gemeinsam mit jungen Musiker:nnen Workshops durchführen, in denen sie zu den unterschiedlichen Feuerdarbietungen passende Musik komponieren und einüben.

Zusammengefasst: Workshops für Feuerjonglage, Akrobatik, Tanz und Artistik, Equipment Bau, Musikkomposition und Bandarbeit. (Regelmäßige wöchentlich oder als Block, zwischen 1. April und 1. November 2022). Stundenumfang für die Feuerkünstler gesamt 32 Stunden pro Monat, für die Musikworkshops 16 Stunden pro Monat. Wo: Jugendkulturzentrum „Die Klinke“: Jonglage (auf dem Außengelände), Bau von Equipment in der Werkstatt), Musikproben (im Bandproberaum und dem Tonstudio). Bei anhaltendem schlechten Wetter können die Proben in der großen Halle des benachbarten ORWO-Haus stattfinden.

Hauptziel des Projekts ist neben viel Spaß an gemeinsamer kreativerer Freizeitgestaltung, den Teilnehmer:innen neue Perspektiven zu eröffnen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Durch den Erwerb individueller, sozialer und gesellschaftlicher Kompetenz im eigenverantwortlichen, respektvollen Handeln, sich der eigenen Selbstwirksamkeit bewusst werden. Demokratische und gruppendynamische Entscheidungsprozesse selbst definieren und aushandeln.Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 14-21 Jahren. Der Kontakt zu den Jugendlichen besteht über den Offenen Bereich des Jugendkulturzentrum „Die Klinke“ und die kooperierenden Jugendeinrichtungen. Weitere Teilnehmer:innen finden sich oft über Peer-to-Peer Kontakte im Verlauf des Projekts. Teilnehmen können alle, die möchten, es ist kein Vorwissen erforderlich. Alle Teilnehmer:innen können sich in allen Feldern der Feuerkunst und Bandarbeit ausprobieren. Das Projekt bleibt bis zum Schluss Teilnehmer:innen offen.

Inhaltlich wird von den Kostümen bis zu den Requisiten alles selbst erarbeitet, die Beteiligten lernen Jonglieren mit brennenden Pois tanzen, einen brennenden Hula-Hoop Reifen schwingen, Seilspringen mit einem brennenden Seil und noch viele andere aufregende Feuer – Fertigkeiten und auch bei der Entwicklung und dem Bau neuer Spielelemente sind der Fantasie wenig Grenzen gesetzt. Organisatorischen Betätigungsfelder, wie rund um die Abschlusspräsentation, sind uns sehr wichtig, da auf diesem Weg auch Jugendliche integriert werden können, die nicht selbst im Rampenlicht stehen möchten. Ablauf: In Planungstreffen wird durch die Teilnehmer:innen und Künstler:innen gemeinsam eine Struktur und zeitlicher Ablauf vereinbart.
Selbstorganisation und Freiwilligkeit sind die wichtigste Voraussetzung für echte Partizipation und Beteiligung. Die Finanzierung sieht außerdem ein intensives, dreitägiges Probenwochenende vor, möglich als Kick-off oder vor der Präsentation. Wann die Fahrt stattfinden soll, wird eine der ersten Entscheidungen der Teilnehmenden sein.

Begründung der Jury
Das Projekt sticht mit einem außergewöhnlichen Ansatz hervor: Mit Spaß an der Feuerskunst wird das Selbstbewusstsein gesteigert und die Mitwirkung an demokratischen Gruppenprozessen eingeübt. Die Jury möchte das Spektakel nach der erfolgreichen Durchführung des letzten Jahres ein zweites Mal fördern.

Antragsteller:in: Servicestelle Jugendbeteiligung e.V.
Projektbezirk: berlinweit
Projektzeitraum: 01.06.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 6.021,00 €

Wir finden, dass wir zu wenig wissen, was eigentlich im Bundestag passiert und was Abgeordnete den ganzen Tag tun. Daher möchten wir in unterschiedlichen Kleingruppen mit anderen Jugendlichen in den kommenden Monaten 1/3 also 10 der Berliner Bundestagsabgeordneten im Bundestag direkt besuchen. Wir möchten mit ihnen über unsere Anliegen, jugendpolitische Themen und ihren Alltag sprechen und gleichzeitig direkt vor Ort die Funktionsweise des Bundestages kennenlernen. Die Gespräche sollen dabei von Jugendlichen selbst geleitet und über Social Media nachbereitet werden. Das Besondere daran: wir möchten das nicht nur in einem normalen Gespräch machen, sondern mit spielerischen Kennenlern-, Diskussionsmethoden und Positionierungsspiele. Ziel dahinter ist es, mehr über die Funktion und die Arbeit des Bundestages herauszufinden, dieses Wissen mit anderen zu teilen, eigenen Themen besprechen zu können und zu erfahren, wo man als junge Person, die z.B. häufig auch noch nicht wählen darf, seine Themen anbringen kann.

Begründung der Jury
Jugendliche lernen die Funktionsweise des Deutschen Bundestages kennen, indem sie Gespräche vor Ort selbst leiten und dadurch herausfinden, was er leistet. Sie geben dieses Wissen weiter und erarbeiten spielerische Methoden selbst. Die Jury findet, aus dem Antrag spricht ein sehr guter Sinn für politische Bildung.

Antragsteller:in: Stadtteilzentrum i.G. (RKI BBW gGmbH)
Projektbezirk: Spandau
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 31.10.2022
Förderbetrag: 12.532,00 €

Im Sozialraum Kladow/Gatow mehren sich Übergriffe, Bedrohungen, Drogendelikte und Vandalismus durchund gegen Jugendliche. Besonders in der Umgebung des Hans-Carossa-Gymnasiums (HCG), an den Badestellen des Groß Glienicker Sees, dem Spielplatz Nahe Lidl und auch bei den Sportanlagen des SFK kommt es in immer wieder zu Vandalismus, Polizeieinsätzen und Anwohnerbeschwerden. Jugendliche erzählen von Prügeleien und Bedrohungen an diesen Orten. Kinder und Jugendliche berichten auch von Cybermobbing und psychischen Problemen unter Mitschüler:innen. Jugendliche aus dem Ortsteil und aus dem AK Jugend sind an uns mit verschiedensten Ideen herangetreten, wie man diesen Tendenzen entgegenwirken könnte. Gerne möchten die hiesigen Aktuer:innen im Ortsteil die Jugendlichen mit ihren in Ihrem Engagement und in ihrer Selbstwirksamkeit bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen und helfen, den vorherrschenden Problemlagen präventiv und nachhaltig entgegenzuwirken, um unser schönes Kladow Gatow wieder mehr zu einem friedlicheren Ort mit offenem, toleranten Miteinander werden zu lassen. Der AK Jugend, engagierte Jugendliche und Jugendvertreter:innen werden dabei in Kooperation u.a. vom Stadtteilzentrum und von den Sportfreunden Kladow unterstützt. Im Sommer 2022 wollen wir mit der Aktion “Kladower MOVE- GEMEINSAM STARK!” Aktionswochen gegen Gewalt, Mobbing und Ausgrenzung im Dorf veranstalten, das Miteinander durch Sport und Kultur in den Focus nehmen und so unter Bündelung aller Ressourcen vor Ort sozialraumübergreifend gegen Gewalt und für vielfältigeres und toleranteres Miteinander aktiv werden. Geplant sind Aktionen zur Gewaltprävention, Aktionen zur Stärkung der Resilienz und Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen, sowie gemeinsame Sport- und Kulturerlebnisse, um den Zusammenhalt im Dorf zu befördern. Hierzu wollen wir mit und für Jugendliche Veranstaltungen und Formate planen und durchführen. Einbeziehen wollen wir Angebote des Alphateams, Beratungsangebote des Tfjbg im HCG, die Konfliktlots:innen der Ritterfeld Grundschule und Jugendvertretungen aller Schulen im OT, Kirchengemeinden und den RKI BBW. Geplant ist ein Aktionssommer, an dem sich die wichtigsten Player:innen vor Ort beteiligen und unter einem gemeinsamen Label jeweils eigene Aktionen intern und extern anbieten sowie sollen übergreifende, gemeinsame Veranstaltungen organisiert werden, um mit gebündelten Ressourcen und dem jeweiligen Zugang zur Zielgruppe gemeinsam erfolgreich agieren zu können. Mittels Workshops, Sportaktionen und Infoveranstaltungen sollen v.a. Kinder und Jugendliche bzgl. (Cyber-) Mobbing, Hetze, Suchtprävention und gegen Diskriminierung sensibilisiert werden und ihre Resilienz gestärkt werden. Vor allem durch gemeinsamen Sport und dem damit verbundenen Gemeinschaftsgefühl, aber auch durch Einbeziehung in die Problemanalyse und Planung, sollen Kinder und Jugendliche empowert und gestärkt werden.

Das von Jugendlichen für Jugendliche organisierte Jugendfestival MOVE! soll wiederholt durchgeführt und künftig verstetigt werden. Die Aktionswochen sollen in einem gemeinsamen Sport-Fest-Event gipfeln, um die Gemeinschaft und Vernetzung zu stärken. Sowohl beim MOVE! als auch bei einem abendlichen Sportfest mit flankierenden Aktionen soll es um Vielfalt, Zusammenhalt und Teilhabe gehen. Im Rahmen des MOVE! thematisieren Jugendliche auch den verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln, um Selbstwirksamkeit zu erzielen. Der Focus liegt darauf, Jugendlichen das Handwerkszeug zu vermitteln, eigene Problemlösungsstrategien zu entwicklen und ins Handeln zu kommen. Als Kooperationspartner:innen wurden u.a. Schulen, SVen und relevante Akteur:innen der Jugendarbeit in der Region sowie die bezirkliche Kinder- und Jugendbeauftragte, die Polizeipräventionsabteilung und das Kompetenzteam Kladow angefragt; alle haben bereits ihre Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert. Jugendliche sollen im Vorfeld und im Nachgang als Multiplikator:innen unter den Jugendlichen fungieren. Die Aktionen sollen mittels Flyer, Websites, Aushänge/ Schaukästen und Socialmedia- Kanäle wichtiger Kooperationspartner:innen kommuniziert werden. Im Nachgang wollen wir in regionalen Printmedien (u.a. Anstoß, Südwind, Bezirksamt Spandau/ KiJuB, Schüler:innenzeitschrift und Newslettern der Stadtteilkoordination) über die Aktionen berichten.

Begründung der Jury
Die Jury erachtet die Vermittlung von Problemlösungsstrategien in einem sich sehr stark verändernden Sozialraum als überzeugendes Vorgehen, um jungen Menschen zum Handeln zu ermächtigen. Der Projektantrag weist dafür eine klare Planung und eine vielversprechende Vernetzung von Schule, Jugendhilfe und Jugend-Initiativen auf.

Antragsteller:in: Juventus e.V./ Jugendförderverein
Projektbezirk: Pankow
Projektzeitraum: 01.03.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

“Party. Time – das öffentliche Wohnzimmer unterwegs” belebt die Stadt und macht Beteiligung von jungen Menschen für alle sichtbar. Zwischen März und Dezember 2022 führt ein Team von 10 Junior Teamer:innen zwischen 14 und 19 Jahren die nächste Generation an Beteiligungsprozesse heran. Die Teamer:innen informieren Kinder und Jugendliche über ihre Rechte und Mitgestaltungsmöglichkeiten und unterstützen sie bei der Konzeption, Planung und Umsetzung von Events. Ergebnisse ihres Einsatzes sind 5 Outdoor Veranstaltungen von Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahre; 5 junge Teams, die ihre Kompetenzin Sache demokratische Mitrede, Aushandlungsprozesse, Projektarbeit und Stadtmitgestaltung vertieft haben; 100 junge Menschen, die ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstbild mit dem Stolz nähren, ein schönes Event für Freunde, Familie und Nachbar:innen gemacht zu haben; 5 Standorte in Weißensee/Heinersdorf, die mit Leben gefüllt werden. 250 bis 500 Menschen aller Altersgruppen profitieren von den Events und erleben, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Ideen und Talenten die Stadt mitgestalten können. Dieses starke Erlebnis fördert die Partizipationskultur im Kiez nachhaltig.

Fünf Beweggründe führten zu “Party. Time”. Erstens wissen immer noch zu wenig Kinder und Jugendliche von ihren Mitbestimmungsrechten und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Zweitens wünschen sich viele junge Menschen mehr Aktionen bzw. Kinder- und Jugendfreundlichkeit an ihren Wohnorten. Drittens könnte die Sichtbarkeit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Weißensee duch öffentlichwirksame Aktionen verbessert werden. Viertens möchten die Peer Helper:innen, die sich 2021 bei „Youth for Kiez“ engagiert haben, ihre Erfahrungen und Kompetenzen weitergeben und die nächste Generation einladen, sich zu beteiligen und zu engagieren. Fünftens wird insbesondere in der Corona Zeit ein hoher Bedarf an Begegnungsmöglichkeiten in allen Generationen festgestellt.

Was hat das nun mit dem “Öffentlichen Wohnzimmer” zu tun, dem Event im öffentlichen Raum, der von 2009 bis 2019 regelmäßig in Weißensee stattfand? Damit sich die Adressat:innen mit etwas konkretem identifizieren und zu Akteur:innen eines Prozesses mit Geschichte werden, finden die Events unter dem Markenzeichen „Das Öffentliche Wohnzimmer“ statt und übernehmen seine spezifischen Symbole: eine Stehlampe, einen roten Teppich und Sofas. Wie die Adressat:innen dieses Wohnzimmer mit Leben füllen, ist ihnen überlassen.

Vertiefende Informationen:
„Party. Time“ ist ein Projektvorhaben von Juventus e.V. und von engagierten Peer Helper:innen, das sich insbesondere an junge Menschen zwischen 6 und 18 aus sozialbenachteiligten Kontexten mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund richtet. Es findet an 5 Standorten von Weißensee/Heinersdorf statt, nämlich Heinersdorf, Siedlung Hansastraße, Falkenberger Kiez/Moselviertel, Treskowstr./Rennbahnstr. und Mahlerstr. (oder Bühringstr.), und hat sein Projektbüro im Jugendclub Mahler 20. Die Gruppen der Projektteilnehmenden werden Dank Kooperationen mit 3 bis 5 Gemeinschaftsunterkünften, 1 Familienzentrum, 1 Stadtteilzentrum, 1 Schülerclub und 1 bis 3 Jugendclubs an den genannten Standorten erreicht. Das Projekt wird an jedem dieser 5 Standorte zwischen April und Oktober 2022 über je 8 Tage von je einem Team outdoor oder indoor durchgeführt. Jedes Team besteht aus 2 Junior Teamer:innen und einem unterstützenden Erwachsenen und begleitet Gruppen von jeweils 12 bis 22 Teilnehmenden von der Ideeenentwicklung bis zur Umsetzung eines Events für den Kiez. Die Teams wenden kinder- und jugendfreundliche Methoden der Informationsvermittlung, der Beteiligung, der Projektarbeit und der Auswertung an und ergänzen diese mit lockernden und teamstärkenden Spiel- und Bewegungsangeboten. Bei der Durchführung der Events unterstützen weitere erfahrenen Peer Helper:innen und Helfer:innen aus der Nachbarschaft sowie Kooperationspartner:innen die einladende Projektgruppe bei ihren Aufgaben. Es werden je nach Event zwischen 30 und 100 Besucher:innen erwartet. Das Programm ist prozessoffen. Mögliche Angebote sind z.B. offene Bühnen, Konzerte, Turniere, Olympiade, Kinder-Flohmärkte, Inliner-
Parcours, kreative Angebote wie Graffiti oder Malerei, bzw. ein Angebote-Mix.

Bei „Party. Time“ geht es um Partizipation und dementsprechend ist das Projekt in allen seinen Ebenen partizipativ aufgebaut. Junior Teamer:innen reden in der Gesamtprojektplanung mit. Die Adressat:innen bestimmen über die Gestaltung ihrer Events. Jede Gruppe von Kindern und Jugendlichen verfügt über ein Events-Budget und über ein Danke-Schön-Budget über die sie demokratisch entscheidet. Um ihr professionelles Handeln zu vertiefen, werden die Junior Teamer:innen, die selbst aus bildungsfernen Kontexten kommen und meistens einen Fluchthintergrund haben, im April von einer Prozessmoderatorin für Kinder- und Jugendbeteiligung in 2 bis 3 Workshops auf ihre Aufgabe vorbereitet und im Projektverlauf begleitet.

Begründung der Jury
Das Projekt verspricht die Partizipationskultur in den Kiezen nachhaltig zu fördern. Es verfolgt einen Peer-to-Peer-Ansatz, bei dem Konzeption, Planung und Umsetzung in den Händen von jungen Menschen liegen. Die Jury befürwortet ferner das hohe Maß an Wertschätzung für die jugendlichen Engagierten.

Antragsteller:in: Jugend, Bildung, Forschung – Verband für Praxis u. Wissenschaft e. V.
Projektbezirk: berlinweit
Projektzeitraum: 01.04.2022 bis 31.12.2022
Förderbetrag: 15.000,00 €

Projekthintergrund: Die Corona Pandemie beeinflusst das Leben vieler junger Menschen. Seit mehr als zwei Jahren machen die damit einhergehenden Einschränkungen & Maßnahmen das Eintauchen in den digitalen Raum für junge Menschen unabdingbar. Doch auch davor, waren es speziell junge Menschen, die als Digital Natives die Gesellschaft auf digitale Weise entdeckten & als digitale Expert:innen in ihren Lebenswelten agierten. Kinder- und Jugendarbeit als wichtiges Sozialisationsfeld spielte in den vergangenen Jahren dabei eine entscheidende Rolle. Wurden andere Gesellschaftsbereiche geschlossen, war sie es, die jungen Menschen trotz der Umstände Freiräume & Explorationsräume zur Verfügung stellten. Doch welche Rolle spielte in diesem Zusammenhang jugendliches demokratisches Engagement? Auf welche Weise können Jugendliche & junge Erwachsene neben bzw. ausgehend von ihrer lebensweltlichen Expertise ehrenamtliche Angebote im digitalen Raum von & für junge Menschen umsetzen? Wie können die vorhandenen Fähigkeiten in der Lebenswelt für ehrenamtliches Engagement (noch stärker) genutzt werden? Das vorliegende Projekte möchte an diesen Fragestellungen anknüpfen & insbesondere Jugendlichen & jungen Erwachsenen der Berliner Jugendverbände & Ehrenamtsstrukturen im Jugendbereich Angebote offerieren, als junge Ehrenamtliche digitale Beteiligungsprojekte in den Berliner Bezirken mit Kindern und Jugendlichen umzusetzen. Ehrenamtsstrukturen stehen im digitalen Bereich nach wie vor Herausforderungen. Insbesondere ehrenamtliche Vereine sind personell unterschiedlich stark ausgestattet. Gibt es für Erwachsene, Schulungen über das SfBB, müssen Fortbildungen für junge Ehrenamtliche idR selbst geleistet werden. Das vorliegende Projekt möchte daher jungen Menschen in Ehrenamtsstrukturen die Gelegenheit bieten, sich in diesem Bereich in einem peer-to-peer Setting mit dem Fokus auf digitale Beteiligung fortzubilden, um eigene partizipativen Mikroprojekte im eigenen Wirkungskreis zu entwickeln. Auf diese Weise werden die Verbände entlastet. Darüber hinaus entwickeln sich neue Vernetzungsstrukturen. Notwendiges Wissen und ausreichendes Budget für die Umsetzung digitaler Angebote können nicht überall gleichermaßen vorausgesetzt werden. Das Projekt möchte junge Menschen in den o.g. Strukturen bei der Entwicklung & dem Ausbau digitaler Angebote unterstützen, notwendiges Wissen vermitteln und partizipative digitale Projekte anstoßen. Ehrenamt als prodemokratisches Grundanliegen im digitalen Raum soll so gestärkt werden.

Durchführungsort: Das Projekt wird in mehreren Bezirken & in den Einrichtungen der Jugendverbände und digital stattfinden. Mitunter können Workshops auch im Vereinsheim der Antragsstellerin stattfinden.

Zeitraum: Das Projekt wird vom 01.04. bis 31.12.2022 umgesetzt. In diesem Zeitraum werden regelmäßige Treffen und Workshops mit & für Jugendverbände implementiert.

Zielgruppenbeschreibung: Das Projekt richtet sich an Jugendliche & junge Ehrenamtliche aus Berlin (auch der Berliner Jugendverbände nach §12 KJHG). Es sollen mindesten acht verschiedene Organisationen an dem Projekt beteiligt werden. Die sich im Laufe des Projektes durch die beteiligten Ehrenamtlichen
entwickelnden Mini-E-Partizipationsprojekte erreichen wiederum junge Menschen in den verschiedenen Bezirken vor Ort. Es kann sich dabei um Projekte von Bundesfreiwilligen in Schulen handeln, um ein Angebot in einer durch einen Jugendverband geführten Kinder- & Jugendeinrichtung oder ein Angebot in der digitalen internationalen Jugendarbeit. Das entscheiden die beteiligten selbst. Im Fokus jedoch steht Beteiligung.

Durchführung/ Methoden: Zu Beginn der Projektdurchführung findet nach der Teilnehmenden-Aqkuise ein erster (analoger) Workshop zum gemeinsamen Kennenlernen satt. Gemeinsam wird sich eine Ausgangsbasis erarbeitet. Darüber hinaus werden Anliegen & Themen gesammelt. Ebenfalls soll es schon eine erste Einführung in die digitale Arbeit geben. Verschiedene Formate werden vorgestellt & zusammen ausprobiert (auch in Gruppen). Es folgen monatliche digitale Treffen (min. 1 x im Monat), in denen die Anliegen bearbeitet & die Fähigkeiten vertieft werden. Darüber hinaus sollen gemeinsame digitale E- Projekte für die Wirkungsstätten der Ehrenamtlichen vor Ort entwickelt werden, die hier besprochen & vorerprobt werden können. Die Methoden und Strukturen der Workshops sind darauf angelegt, dass sich die jungen Menschen gegenseitig unterstüzten, gemeinsam an digitalen Themen arbeiten, Projekte und Ideen für ihre ehrenamtliche Arbeit sammeln und sich bei der Umsetzung stärken. Im Fokus stehen digitale Beteiligungsmethoden (gemeinsame Whiteboards, Videokonferenzen, Kommunikation wie Microsoft Teams/ Discord/ Slack, Umfragen wie Google Forms, Typeform, SurveyMonkey usw.).

Kooperationen: Berliner Jugendring, bezirkliche Jugendringen, Berliner Jugendverbänden, Peerhelper:innen-Netzwerk, Juleica-Organisationen, Freiwilligenagenturen.

Begründung der Jury
Der Antrag geht spezifisch auf die Situation der letzten zwei Jahre ein und möchte einen Frei- und Explorationsraum im Digitalen von und für junge Menschen eröffnen. Die Jury befürwortet ein Experiment und eine Pilotierung, die ihre Ergebnisse im Anschluss an das Projekt unbedingt verbreiten soll.